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Das Schmiermittel der Globalisierung: unkontrollierbare Finanzmärkte?

Bild (bearbeitet): www.OliverSchopf.com - Der Bawagprozess

Ein Prozess der Angst macht!

Der BAWAG-Prozess ist nach vier Wochen in eine wohlverdiente Pause gegangen. Wohlverdient, weil das, was Richterin Claudia Bandion-Ortner in einer souveränen Prozess-Führung bisher aus Helmut Elsner, Wolfgang Flöttl und den sieben weiteren Angeklagten herausgekitzelt hat, bereits ein unfassbares Sittenbild aus einem ehemaligen Topmanagement zeichnet.

Man hat dieses Bild seit Aufliegen des größten Finanzskandals der Zweiten Republik zwar in Ansätzen so ahnen dürfen. Aber die Realität schlägt trotzdem alle Vorstellungskraft. Und macht Angst. Kann es sein, dass in anderen Unternehmen auch so agiert wird? Freihändig, selbstherrlich, offenbar vorsätzlich an jeder Kontrolle vorbei?
Von der Öffentlichkeit unbemerkt, bis zum allfälligen Bauchfleck halt? Viele der Einzelbilder sind ja nur – zum Teil humoreske – Mosaiksteine zum Ganzen: Bankmanager, die für dreistelligen Millionenverluste und weitere Spekulationen ein paar Bilder aus einer Privatsammlung (über)schätzen, ohne einen Picasso von einem Van Gogh unterscheiden zu können; bei einen vielsagenden Versprecher darauf schließen lassen, dass es auf ein paar Nullen mehr oder weniger bei ihrem oder anderen Vermögen nicht ankommt; die längst jeden Bezug zur Realität verloren haben, die nicht ihre ist – Zigmillionen für ein Privatflugzeug da, der Tratsch über ein Verlust Hunderte Millionen bei einem netten Opernabend dort, papperlapapp, was kostet die Welt?

Erschreckend – Das eigentliche Erschreckende aber ist zweierlei: Wie weit die Erwartung, die man in die Professionalität eines Top-Management hat, und die Realität des auch fachlich schlichten Horizonts der handelnden Personen auseinanderklaffen Sind das die Menschen, die mit Firmenvermögen und in vielen Fällen unser aller Vermögen umgehen? Und erschreckend ist, wie offenbar simpel es in einem Top-Unternehmen ist, sich jeglicher Kontrolle zu entziehen – mit ein paar Tricks, ein paar Absprachen, ein paar veränderten Vorstandsprotokollen, mit ein paar persönlichen Abhängigkeiten und Drohungen, und schwupps ist eine öffentliche Firma (Bank) privates Spielzeug für die Befriedigung persönlichen Dilettantismus.

Im Falle der BAWAG kommt die Verstrickung der misslungen Aufsichtspflicht durch die Gewerkschaft dazu. Ein peinlich überforderter Aufsichtsrat und ein gnadenlos überschätzter, Penthouse-verstrickter Präsident Verzetnitsch. Aber sind Aufsichtsräte anderswo nicht auch meist in einem zu großen Nahverhältnis zum Unternehmen, sind Täuschung, Augenzudrücken und Schweigen auszuschließen?
Wie in vielen Kriminalfällen in einer Branche wird man auch hier von einzelnen „schwarzen Schafen“ sprechen. Und doch ist nichts Rechtsgültiges bewiesen. Aber das, was schon auf dem Tisch des Gerichts liegt, und das, was noch kommt in den kommenden Monaten, macht die erwähnte Angst.
(Quelle: Kurier - Herbst 2007)

Banken – Ausschuss

Ich frage mich nur, weshalb sich die Medien nicht mehr mit dem Banken – Ausschuss befassen, wo doch die österreichische Bevölkerung ein Recht darauf hat, zu erfahren, wer aller bei dieser „Geldveruntreuung“ ä la BAWAG usw. dabei war.
Hierbei ging es um Milliardenbeträge, und die sind allen Anschein nach unter den Teppich gekehrt worden, aber wehe ein einfacher Häuselbauer oder Kreditbezieher ist mit ein bis zwei Rückzahlungen hinten, dann werden sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt, um diese Zahlungen so rasch als möglich wieder hereinzubekommen, koste es was es wolle, egal ob dadurch die Betroffenen in den Ruin getrieben werden.

Danke liebe Politiker, so werden Sie in Zukunft bestimmt keine Stimmen mehr erhalten, egal welche Färbung sie haben.

Zurück zum SeitenanfangLeserbrief von Robert KramlMai 2007

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